Grünhain
Gute Erinnerungen habe ich an meine Großeltern aus Grünhain. Bis Mitte der 60er-Jahre bin ich/sind wir jedes
Jahr in den Sommerferien nach Grünhain gereist. Nachts ging es ab Hannover
per Interzonenzug über Oebisfelde nach Leipzig. Von dort, oft
mit Doppelstockwagen der , weiter über Zwickau nach Schwarzenberg. Und von dort mit Bus oder Taxi nach Grünhain. Das
war immer eine abenteuerliche Reise.
Haus der Großeltern in den 70ern,
noch mit
Vorgarten.
Neubau durch neuen Inhaber auf "alter Fläche".
Quelle:
Webseite der Fleischerei Reinwardt
Bild aus den 90ern
mit Anbau für einen
Getränkemarkt.
Die untere Mühle
"Grünhain-Oma" erzählte auch von Christian Gottlieb Friedrich (ihr Ur-Großvater). Dieser war Müller in der "unteren Mühle" (auch "Niedere Mühle" genannt) in Grünhain. Heute ist in der "unteren Mühle" ein Gasthaus.
Beim Betreten der Mühle fällt sofort der mächtige Deckenbalken mit den
Initialen "C G F" und "B H" auf.
"C G F" steht für Christian Gottlieb Friedrich. "B
H" konnte ich noch nicht zuordnen.
Mehr auch im Heft >Die "Untere Mühle" seit 1773 ein Stück der Geschichte der Familie Friedrich<. Herausgegeben vom Kulturhistorischen Förderverein der Berg- und Klosterstadt Grünhain e.V.. Der Grünhainer Heimatforscher Albert Straube hat uns diese Informationen hinterlassen, die er im Juli 1944 abgeschlossen hat.
Ein Gedicht von Joseph von Eichendorff beginnt mit den Worten: "In einem kühlen Grunde, da geht ein Mühlenrad . . ." Grünhainer denken bei diesen Zeilen unwillkürlich an die "Untere Mühle". Sie liegt tatsächlich in einem kühlen Grunde.
Und wenn ich an Grünhain denke, dann fallen mir noch viele
Begebenheiten und Orte dazu ein.
Z. B.: der Konsum im Klostergebäude, der
Fuchsturm mit Schnitzerheim, das Sägewerk vom "Schwarz Karl", der
"Röder-Bäck" und sein Eis, Kaufmann Dressel, die Fabrik in der Gartenstr., das
VEM (früher BING), die Poststelle in der Burgstr. (später umgezogen
in die Auer Str,/Schwarzenberger Str), das Gasthaus "Scharfe Eck", das
Kino am Röhrenweg, die Gaststätte (bis
1960) am "alten" Spiegelwaldturm, die alte Bahnstrecke mit
Göckeritztal [1] - und
Oswaldtal-Viadukt (nicht nur wir nannten
letztere: Glasbergbrücke), die Gasthäuser
"Osterlamm" und "St. Katharina" in Waschleithe, "unser"
Wiesengrundstück (Grasstück) [2] zwischen Oswaldtalstr. und Fischbach
gelegen und vieles andere. Alles (noch) in guter
Erinnerung.
[1] Das Viadukt über das Göckeritztal war bei seiner Fertigstellung 1899 das damals fünftgrößte Brückenbauwerk Sachsens. Das Göckeritztal-Viadukt und die s.g. Glasbergbrücke (Oswaldtal-Viadukt) wurden 1977 abgerissen. Das Viadukt in Grünhain (auch Stadtbrücke genannt) wurde 1981 abgerissen.
[2] Es gibt in Grünhain eine kleine Gasse namens "Grasstück". Von der Zwönitzer Str. zwischen den Häusern Nr. 2 (damals "Dressel" und Nr. 4 führt eine schmale Gasse, "Grasstück", zu den Wiesen an der Oswaldtalstraße.